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Zu Weihnachten stehen bei Konsumenten kleine Freuden hoch im Kurs

Bild: BVT
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Die Technik-Branche rechnet trotz gedämpfter Kauflaune mit einem stabilen Weihnachtsgeschäft. Dies teilen der Handelsverband Technik (BVT) und die Marktforscher der GfK, ein weltweit führender Anbieter von Daten und Analytik für die Konsumgüterindustrie, anlässlich der Jahreswirtschafts-Pressekonferenz am 8. November in Köln mit.
Steffen Kahnt - Bild: BVT
Steffen Kahnt - Bild: BVT
„In der Krise backen die Deutschen kleinere Brötchen. Lässt sich der Traum vom Eigenheim aktuell nicht erfüllen, gönnen sich viele Menschen gerade zu Weihnachten kleinere Freuden, wie praktische Akku-Sauger oder intelligente Kaffeemaschinen", so BVT-Geschäftsführer Steffen Kahnt.

In Deutschland werden im Jahr 2022 voraussichtlich 67 Milliarden Euro für Technische Gebrauchsgüter ausgegeben und damit rund ein Prozent weniger als im Vorjahr. Nach einem starken Jahresbeginn ohne Corona-Beschränkungen, hat sich der Markt zuletzt in fast allen Sektoren abgeflacht. Der Gesamtmarkt umfasst Konsumelektronik, Foto, Elektrogroß- und -kleingeräte, Telekommunikation, Informationstechnik und Bürobedarf / Verbrauchsmaterial (B2C- und B2B-Vertriebskanäle).
Grafik: BVT/GfK
Grafik: BVT/GfK
Mit Blick auf die konsumentenbezogenen Verkäufe gemäß GfK Sales Tracking Daten (B2C-Kanal) sind im bisherigen Jahresverlauf 2022 folgende Trends zu beobachten:

Nachhaltige Haushaltsgroßgeräte auf Überholspur

Angesichts der aktuellen Krise spielt die Energieeffizienz eine immer wichtigere Rolle bei der Kaufentscheidung. Die stärkste Performance zeigen aktuell Waschmaschinen mit Energieeffizienzklasse A. Sie legten um 71 % zu. Weitere Innovationen am Puls der Zeit stehen bereits in den Startlöchern. Kahnt: „Die Menschen wollen verantwortungsvoller konsumieren, das weiß auch die Technik-Branche. So gibt es jetzt Waschmaschinen, die Mikroplastik direkt aus dem Abwasser herausfiltern und Kühlschränke, die dank Lavagestein noch besser isoliert sind." In der Küche geht der Trend weiterhin zu Kochfeldern mit integriertem Abzug. Sie wachsen mit +25 % dynamisch.

Hype um Heizgeräte und Saugroboter mit Absaugstation

Was zu Beginn der Pandemie das Toilettenpapier war, ist in der Energiekrise der Heizlüfter. Der Umsatz von Heizgeräten hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Unabhängig von der Energiekrise sind auch Saugroboter mit Absaugstation stark nachgefragt. Sie entleeren den Schmutz selbstständig und erleichtern so die Reinigung enorm. Ein weiteres Plus bei den Kleingeräten verzeichnen die Hairstyler. Sie legten um 16 % zu.
Andreas Peplinski - Bild: GfK
Andreas Peplinski - Bild: GfK

OLED-Technologie und große Zollgrößen stark nachgefragt

Die Umsätze im Bereich Consumer Electronics sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zehn Prozent zurückgegangen. Eine Ausnahme im TV-Bereich bilden große Zollgrößen und OLED-TVs. „Geräte mit 75 Zoll aufwärts liegen aktuell hoch im Kurs. Ebenso die OLED-Technologie, die mit +8 % weiterhin stark nachgefragt ist", sagt Andreas Peplinski, GfK-Experte für technische Gebrauchsgüter. Insgesamt verzeichnen TV-Geräte jedoch einen Umsatzrückgang von 14 %. Der Audio-Markt ist insgesamt um 5 % gewachsen. Gepusht wird diese Entwicklung mit +15 % durch Kopfhörer. Besonders hervorzuheben sind hier True Wireless Bluetooth-Geräte mit +21 %.

Smartphones und Smartwatches im Plus

Positive Nachrichten gibt es im Bereich Telekommunikation. Der Markt für Smartphones legt um 14 % zu. Ein Grund für den Zuwachs sind die innovativen Features der Geräte. Peplinski: „Neueste Chip-Technologien, starke Akkulaufzeiten und verbesserte Kameras treiben die Stückpreise in die Höhe." Auch Wearables wie Smartwatches erfreuen sich mit +9 % weiterhin hoher Wachstumsraten. Bestimmte Modelle bieten jetzt mit EKG-App für Herzrhythmus-Check und Tracking der Sauerstoffsättigung ein komplettes Gesundheitsmanagement.
Grafik: BVT/GfK
Grafik: BVT/GfK

Stationärer Fachhandel wieder im Fokus

Der stationäre Fachhandel hat nach den coronabedingten Einbrüchen der letzten zwei Jahre wieder Marktanteile zurückgewonnen. 62 Prozent des Umsatzes werden beim Fachhändler vor Ort gemacht. Der Online-Umsatz der stationären Händler liegt wie der Umsatz der reinen Onlinehändler auch, nach den Lockdown-Jahren deutlich über Vor-Corona-Niveau. Ganz unbeschwert gehen die Händler dennoch nicht ins Jahresendgeschäft.
Jens Decker (Foto: sonoro)
Jens Decker (Foto: sonoro)
„Trotz eines soliden Trends zu energieeffizienten Produkten, lässt sich das Verbraucherverhalten im Moment nicht seriös vorhersagen. Auch eine Fußball-WM, die sonst regelmäßig im TV-Gerätebereich für Impulse sorgt, ist in diesem Jahr kein Umsatzgarant", sagt BVT-Vorstandsvorsitzender Frank Schipper. Zu Beginn der Energiekrise war der Hype auf Heizgeräte & Co. groß. Schipper: „Sonderkonjunkturen wie bei Heizlüftern, Balkonkraftwerken und mobilen Ladestationen nehmen wir natürlich dankbar an, um schwächere Bereiche abzufedern." Auf die Black Friday-Periode und das Saisongeschäft bereitet sich der Fachhandel für Heimelektronik mit größtmöglicher Flexibilität vor. „Wir bieten unseren Kunden mit exzellentem Service vor Ort und Kompetenz im E-Commerce das bestmögliche Einkaufserlebnis in beiden Welten", so der BVT-Vorstandsvorsitzende.

 
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